Was ist die SAP Activate Methode?
SAP hat mit SAP Activate eine Projektimplementierungsmethode entwickelt, mit der Sie komplexe SAP-Lösungen anhand eines standardisierten Fahrplans einführen. Die Methodik erleichtert Ihnen den Implementierungsprozess anhand einer Roadmap. Sie erhalten quasi einen standardisierten Fahrplan, der Sie anhand von Best Practices schrittweise durch den gesamten Prozess von der Planung über die Konfiguration bis zur Inbetriebnahme führt. Zur Unterstützung gibt es vorgefertigte Skripte, Tools und Vorlagen. Dank dieser Methode können Sie schnell wirtschaftlichen Nutzen aus Ihren SAP-Investitionen ziehen und damit die Qualität und Erfolgsrate komplexer SAP-Projekte verbessern.
Die SAP Activate Methode ist Teil des SAP Activate Frameworks, das auf diesen 3 Säulen basiert:
- SAP Best Practices
- Geführte Konfiguration
- SAP Aktivierungsmethode
Diese 3 Kernkomponenten helfen Ihnen dabei, komplexe SAP-Lösungen besser zu verstehen und schneller zu implementieren.
1. SAP Best Practices
SAP hat in mehr als 45 Jahren branchenspezifischer Erfahrung Best Practices entwickelt. Damit sind voll funktionsfähige Geschäftsprozesse verfügbar. Über den Best Practices Explorer können Sie auf diese Beispiele zugreifen und damit für alle Branchenbereiche standardmäßige Geschäftsprozessabläufe, Rollen, Verantwortlichkeiten und Testskripte einsehen. Damit erhalten Sie eine Art Benutzerhandbuch. Mit diesen standardisierten, vorkonfigurierten Lösungen vermeiden Sie beim Projektmanagement komplexe Systemkonfigurationen. Das bedeutet wiederum, dass Sie beim Implementieren schneller sind und dank jahrelanger Erprobung und Optimierung eine bessere Qualität erhalten. Sie arbeiten kosteneffizient und haben ein geringeres Risiko. Anhand der Best Practices können Sie die bestehenden Standardprozesse gemeinsam mit Ihren eigenen, individuellen Prozessen integrieren.
2. Geführte Konfiguration
Die Säule „geführte Konfiguration“ bietet Standardeinstellungen, Tools und Beschleuniger, die Ihnen eine einfache Konfiguration von SAP-Systemen und Geschäftsprozessen ermöglichen. SAP entwickelt laufend solche Standardkonfigurationen, um Best Practices über verschiedene Branchen hinweg zu vereinheitlichen. Zusätzlich gibt es eine Self-Service-Konfiguration für spezifische, individuelle Anforderungen. Dank der geführten Konfiguration stellen Sie sicher, dass alte Lösungen nicht beeinträchtigt werden und auch nach einem Update noch funktionieren.
3. SAP Activate Methode
Es handelt sich um die neueste Projektimplementierungsmethodik, um komplexe SAP-Lösungen und die dazugehörigen Updates bereitzustellen. Dabei stehen fünfzehn allgemeine und lösungsspezifische Roadmaps zur Auswahl. Ein Roadmap Viewer zeigt Ihnen, welche Roadmap für Ihre Lösung die richtige Wahl ist. Sobald Sie die korrekte Roadmap haben, können Sie die 6 Phasen der SAP Activate Methode nutzen, um die SAP-Implementierung schrittweise durchzuführen und erfolgreich abzuschließen.
Wie viele Phasen hat ein SAP-Implementierungsprojekt?
Ein SAP-Implementierungsprojekt unterteilt sich in 6 Phasen (Discover, Prepare, Explore, Realize, Deploy und Run). Jede Phase führt Sie mit hilfreichen Handlungsempfehlungen durch die SAP-Implementierung und hilft Ihnen dabei, die richtige Lösung für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.
1. Phase: Discover (aufdecken)
Den Beginn macht die Vorprojektphase vor dem eigentlichen Projektstart. In dieser Phase realisieren Sie, dass Sie für Ihr Unternehmen eine Lösung benötigen. Sie suchen auf Basis der eigenen Anforderungen eine passende SAP-Lösung im Portfolio. Diese Phase dient dazu, die Funktionalitäten der Lösungen zu entdecken, deren geschäftlichen Wert zu verstehen und herauszufinden, welche Roadmap mit den Lösungen übereinstimmt. Am Ende dieser Phase entscheiden Sie sich für eine bestimmte SAP-Lösung.
2. Phase: Prepare (vorbereiten): Projektplanung
Diese Phase betrifft die erste Projektplanung und die Vorbereitung. Es fallen diese Aufgaben an:
– Internes Projektteam definieren und beauftragen
– Projektplan mit Rollen, Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen und Umfang erstellen
– Wichtige Aktivitäten bewerten
– Governance-Verfahren berücksichtigen
– Pläne finalisieren
Dabei absolviert das Projektteam einige Durchgänge, um die Projektziele laufend abzustimmen, anzupassen und zu bestätigen. Das Ziel besteht darin, sich gut auf die wichtige Explore-Phase (Entdeckungsphase) vorzubereiten.
3. Phase: Explore (erkunden, untersuchen)
Die Explore-Phase entscheidet mit der Fit-to-Standard Analyse und den Prozessmodellierungen maßgeblich über den Projekterfolg.
Zunächst geht es darum, die vorgefertigten Best-Practice-Prozesse und Konfigurationen, die im SAP Best Practices Explorer verfügbar sind, zu validieren. Dies erfolgt in der Best Practice Content Library in Form von Fit-to-Standard Analysen. Dafür werden Workshops abgehalten.
Außerdem sind notwendige Änderungen und kundenspezifische Anforderungen an das Objekt zu definieren. Ziel ist es, die Geschäftsprozesse festzulegen, die Sie für Ihr Unternehmen in das neue SAP-System übernehmen. In dieser Phase profitieren Sie von den standardmäßigen Migrationsvorlagen, die Ihnen viel Zeit und Aufwand ersparen.
4. Phase: Realize (realisieren)
In der Realisierungsphase wird das SAP-System auf Basis der Erkenntnisse aus der vorherigen Explore-Phase konfiguriert, entwickelt und getestet. Dabei stehen diese Aufgaben auf dem Programm:
– Beginn der Datenmigration: Daten übertragen
– Tests und Schulungen durchführen
– Plan für den Support nach der Inbetriebnahme (Go-live)
In dieser Phase sind das Beratungspersonal und die Geschäftsprozessverantwortlichen laufend in Kontakt. Den Verantwortlichen wird das zu installierende SAP-System anhand mehrerer Lösungsdurchläufe vorgestellt.
5. Phase: Deploy (bereitstellen)
Die Deploy-Phase umfasst die Implementierung der neuen SAP-Lösung in der Produktionsumgebung und den Umstieg. Nachdem letzte Änderungen erfolgt und alle individuellen Anforderungen erfüllt sind, wird das implementierte SAP-System in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme erfolgt üblicherweise außerhalb der Geschäftszeiten, um die Betriebsabläufe so wenig wie möglich zu stören. Wenn Sie in der Anwendung auf Probleme stoßen oder Zweifel aufkommen, erhalten Sie kompetente Unterstützung.
6. Phase: Run (ausführen)
Die Post-Go-Live-Phase oder Run-Phase betrifft den laufenden Betrieb sowie die Durchführung von Verbesserungen. In dieser Ausführungsphase haben Sie die Aufgabe, das implementierte SAP-System laufend zu optimieren und zu warten sowie Updates und Upgrades zu organisieren. Die Planung und Durchführung von Softwareaktualisierungen (Release-Management) ist dabei ein wichtiger Punkt. Sie sollten alle diese Faktoren bei der Projektplanung ausreichend berücksichtigen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Was sind die Vorteile von SAP Activate?
SAP Activate bietet Ihnen einige Vorteile, was die Implementierung betrifft.
- Schnellere Implementierungen: Mit SAP Activate implementieren Sie SAP-Systeme schneller, weil Sie auf bewährte Methoden und Prozesse zurückgreifen. So führen Sie komplexe SAP-Projekte effizient durch.
- Einfachere Implementierungen: Mit SAP Activate sparen Sie nicht nur Zeit, sondern können Ihr Projekt auch einfacher und reibungsloser umsetzen. Sie nutzen die von SAP entwickelten Best-Practice-Standards, die den Prozess einfacher machen und Ihnen damit die Umsetzung erleichtern.
- Sichere Implementierungen: Zudem sind Sie auf der sicheren Seite. Mit dieser Methode halten Sie alle bewährten Sicherheitsstandards und die dazugehörigen Verfahren ein. Die Integrität der Systeme ist damit gewährleistet.
- Permanente Anpassungen: Bei der Implementierung sind laufende Anpassungen möglich. Damit stellen Sie sicher, dass die Lösung den jeweiligen Anforderungen entspricht, auch wenn sich diese ändern. Das senkt das Risiko.
- Höhere Innovationsfähigkeit: Sie profitieren von einer höheren Innovationsfähigkeit und bleiben wettbewerbsfähig. Dank der Nutzung moderner Cloud-Technologien können Sie schnell auf neue, innovative Lösungen und Updates zugreifen.
- Engere Kommunikation: Ein weiterer Vorteil ist die bessere Zusammenarbeit. SAP Activate basiert auf einer starken Kommunikation zwischen Unternehmen und Implementierungspartner während des gesamten Projekts. Der laufende Austausch stellt sicher, dass die Lösung den jeweiligen geschäftlichen Anforderungen entspricht.
- Eigenständige Steuerung: Durch die starke Einbindung haben Sie und Ihr Unternehmen stets die Kontrolle über Ihre Transformation, auch wenn Sie einen Experten zur Beratung hinzuziehen. Sie können die Implementierung effizient, einfach und sicher umsetzen, ohne die Kontrolle abzugeben.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Mit SAP Activate können Sie komplexe SAP-Lösungen in Ihrem Unternehmen schneller, einfacher und sicherer implementieren. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Innovationen besser zu nutzen und enger mit externen Partnern zusammenzuarbeiten.
Fazit
Die SAP Activate Methode macht es Ihnen dank Best Practices, bewährten Standards und der schrittweisen Durchführung in 6 Phasen leichter, komplexe SAP-Lösungen zu implementieren. Sie haben weniger Risiko, erhalten eine höhere Qualität und sind schneller in der Umsetzung Ihrer SAP-Projekte. Dank der Flexibilität können Sie die Lösungen an Ihre spezifischen Anforderungen und individuellen Rahmenbedingungen anpassen. Wenn Sie die SAP Activate Methode anwenden, verkürzen Sie die Implementierungszeit und profitieren damit schneller von Ihren SAP-Investitionen. Sie möchten diese Vorteile für sich nutzen und suchen kompetente Beratung? Wir bieten Ihnen umfassende Unterstützung in allen Projektphasen. Unsere erfahrenen Experten beraten Sie individuell und zeigen Ihnen Möglichkeiten und Chancen auf. Wir erstellen einen maßgeschneiderten Fahrplan für Ihr Unternehmen.