Aus diesen Gründen verwenden immer mehr Unternehmen für agiles Arbeiten Methoden wie Scrum. Doch was verbirgt sich genau hinter dem Begriff „Scrum” und welche Scrum-Prinzipien gilt es bei Human Resources-Projekten zu beachten?
In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein und erklären, was genau Scrum ist, welche Scrum-Prinzipien am wichtigsten sind und wie der HR-Bereich Ihres Unternehmens von Scrum profitieren kann.
Agiles Projektmanagement – Scrum verständlich erklärt
Scrum ist eine agile Projektmanagement-Methode, die nicht nur für die IT, sondern auch für die Personalabteilung und andere Unternehmensbereiche von großem Nutzen sein kann. Insbesondere in der HR-Abteilung spielt Scrum eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Veränderungsprozesse unter Berücksichtigung agiler Prinzipien umzusetzen.
Denn die HR-Abteilung ist für die wichtigste Ressource eines Unternehmens verantwortlich – die Mitarbeitenden. In ihrer Rolle als Vermittler fungiert sie als Verbindung zwischen Management und den Mitarbeitenden Ihres Unternehmens. Die zentrale Aufgabe besteht dabei darin, die Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie bei der Anpassung an agile Prinzipien zu begleiten.
Eine interessante Veränderung, die sich beobachten lässt, ist etwa, dass agile Teams die traditionelle Aufgabe des Recruiting-Prozesses zunehmend selbst übernehmen. Teams haben etwa die Befugnis, eigenständig neue Mitarbeitende einzustellen, während HR sie von der Vorbereitung über Vertragsfragen bis zum Onboarding unterstützt. HR entwickelt sich dabei zu einer Personalberatung für die internen Teams im Unternehmen.
Scrum im Bewerbungsprozess
Bei der Anwendung von Scrum im Bewerbungsprozess eröffnen sich innovative Möglichkeiten, um den Auswahlprozess effizienter und transparenter zu gestalten. Durch die Integration agiler Prinzipien kann der traditionelle Recruiting-Ansatz verbessert und an die dynamischen Anforderungen des modernen Arbeitsumfelds angepasst werden.
Statt eines linearen und starren Vorgehens werden dabei Bewerbungsprozesse in agile Sprints unterteilt.
Die Vorteile:
- Kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Auswahlverfahren möglich.
- Verschiedenen Phasen, von der Stellenausschreibung bis zur endgültigen Entscheidung, werden in kurze Iterationen aufgeteilt.
- Fördert nicht nur eine schnellere Reaktion auf sich ändernde Anforderungen, sondern ermöglicht auch eine regelmäßige Evaluation und Anpassung der Auswahlkriterien.
- Zudem erlaubt Scrum im Bewerbungsprozess zwischen den Teams in der Personalabteilung, den Fachbereichen und den Bewerbenden selbst enger zusammen und eigenständig zu
Transparente Kommunikation, regelmäßige Rückmeldungen und damit die Möglichkeit zur kontinuierlichen Optimierung tragen demnach dazu bei, dass der Auswahlprozess nicht nur effektiver, sondern auch für alle Beteiligten transparenter und zufriedenstellender wird.
Die Einführung von Scrum im Bewerbungsprozess unterstützt Ihr Unternehmen somit dabei, eine agilere, flexiblere und kollaborativere Atmosphäre zu schaffen, die den Anforderungen des sich ständig wandelnden Arbeitsumfelds besser gerecht wird.
Die 6 wichtigsten Scrum-Prinzipien für HR
Als agile Projektmanagement-Methode bietet Scrum auch in der Personalabteilung transformative Ansätze. Dabei arbeiten Scrum-Teams im Unternehmen mit einer Anzahl von fünf bis neun Teammitgliedern.
Besonders für Unternehmen und insbesondere für die entsprechende HR-Abteilung ist es dabei jedoch erforderlich, eine bestimmte Mindestgröße an Teammitgliedern zu haben, um Scrum erfolgreich und gemäß den nachfolgenden typischen Scrum Prinzipien anwenden zu können:
1. Grundidee und Zielsetzung
Scrum startet mit einer klaren Grundidee und Zielsetzung. In der HR bedeutet dies, dass die strategischen Ziele und grundlegenden Werte für die Personalentwicklung klar definiert werden müssen. Beispielsweise die Qualifizierung der Teams im Unternehmen für selbstständiges Recruiting.
2. Konkretisierung und Priorisierung
Die Fähigkeit zur Priorisierung ist entscheidend. HR muss Prioritäten setzen, sei es bei der Entwicklung von Mitarbeitenden, der Anpassung von Arbeitsprozessen oder der Umsetzung neuer Unternehmenswerte. Eine kluge Priorisierung sorgt für einen effektiven Einsatz von Ressourcen.
Dabei wird das Projekt in folgende Eigenschaften unterteilt:
- Must-haves,
- Kann-Merkmale oder
- unwichtige Kriterien, die für den weiteren Projektverlauf sofort eliminiert werden können.
3. Planung des Sprints
Die HR-Abteilung plant ihre Aktivitäten in Sprints. Dies bedeutet, dass Projekte und Initiativen in klar abgegrenzten Zeiträumen strukturiert werden. Die Planung jedes Sprints erlaubt es, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig gewisse Teilziele sowie klare Meilensteine zu setzen.
4. Erstellung des Sprint-Backlogs
Das Sprint-Backlog ist die konkrete To-do-Liste für jeden Sprint. Dabei wird die Umsetzung von Maßnahmen und Entwicklungsschritten genau geplant. Das Sprint-Backlog ermöglicht Ihrem Team somit eine gezielte und effiziente Umsetzung der definierten Ziele durch sogenannte Tickets. Jedes Ticket enthält Teilziele und die Teammitglieder des Scrum-Teams entscheiden sich eigenverantwortlich für die Bearbeitung des jeweiligen Tickets.
5. Daily Scrum
Die tägliche kurze Besprechung, das Daily-Scrum-Meeting, ist auch für die HR-Arbeit wertvoll. Hier werden von allen Teammitgliedern Fortschritte besprochen, mögliche Hindernisse identifiziert und kurzfristige Anpassungen vorgenommen. Die regelmäßige Kommunikation stärkt das Team und fördert die schnelle Anpassung an Veränderungen. Gleichzeitig werfen sie gemeinsam einen Blick voraus und skizzieren ihre geplante Arbeit bis zum nächsten Meeting.
6. Sprint-Review
Am Ende eines Sprints erfolgt die Bewertung, der Sprint-Review. In der HR bedeutet dies, dass die erreichten Ziele überprüft und Ergebnisse reflektiert werden. Diese Rückblicke sind entscheidend, um Prozesse zu verbessern, Erfolge zu feiern und das weitere Vorgehen zu planen.
Welche Vorteile bieten die Scrum Prinzipien im HR-Bereich?
- Die schnelle Einarbeitung in die Scrum-Methodik führt zu einer gesteigerten Arbeitseffizienz.
- Die Vereinfachung der Zielsetzung erleichtert die Anerkennung seitens des Managements.
- Die Einführung von Scrum schafft Transparenz in den HR-Prozessen.
- Die Zusammenarbeit zwischen Teams und einzelnen Mitarbeitenden verbessert sich merklich und die Motivation steigt.
- Die Eigenverantwortung wird gefördert, was zu einer gesteigerten Selbstständigkeit und mehr Kreativität führt.
- Durch klare Priorisierung und Eliminierung unnötiger Aufgaben sinkt der Stress für die Mitarbeitenden.
- Die Mitarbeitenden entwickeln eine stärkere Loyalität und Identifikation mit dem Unternehmen.
- Das agile Arbeitsumfeld steigert die Attraktivität im Wettbewerb um neue Talente.
- Projekte und Aufgaben werden effizienter abgeschlossen.
Fazit: Die Scrum-Methodik ist für modernes HR unverzichtbar
Die Implementierung von Scrum im HR-Bereich eröffnet einen Weg zu flexibleren und effizienteren Arbeitsprozessen, insbesondere im Kontext von Veränderungs- und Bewerbungsprozessen.
Die sechs Scrum-Prinzipien fördern dabei jedoch neben der Zusammenarbeit und Transparenz ebenso die Arbeitsqualität und Teammotivation, indem sie klare Orientierungspunkte für strategische Ausrichtung, Priorisierung und kontinuierliche Verbesserung aufzeigen.
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