Talent Management – Eine Definition
Talent Management beschreibt interne und externe Methoden, Maßnahmen und Strategien, mit denen sichergestellt wird, dass in allen für den Unternehmenserfolg relevanten Positionen die richtigen Mitarbeitenden eingesetzt sind.
Dabei steht vorwiegend das Gewinnen, Identifizieren, Halten und Entwickeln von hoch qualifizierten Angestellten im Vordergrund. Das Ziel eines erfolgreichen Talent Managements besteht demnach darin, die Bindung der Mitarbeitenden zu an das Unternehmen zu erhöhen.
Bei den Talenten, die gemanagt werden sollen, handelt es sich dabei in der Regel um leistungsstarke Mitarbeitende mit hohem Entwicklungspotenzial und Nachwuchskräfte mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten.
Internes vs. externes Talent Management
Beim internen Talent Management wird versucht, das Potenzial von bereits aktiven Mitarbeitenden zu identifizieren. Gibt es bereits Angestellte, die womöglich ideal für die Besetzung einer relevanten Position geeignet sind? Häufig befinden sich in der Belegschaft bereits passende Mitarbeitende, die über das notwendige Know-how verfügen. Diese können nach der Identifizierung dann richtig gefördert und, falls sinnvoll, neu positioniert werden.
Externes Talent Management sucht hingegen außerhalb des Unternehmens nach potenziellen Talenten. Dafür können verschiedene Recruiting-Methoden zum Einsatz kommen. Hier spielen Methoden wie Active Sourcing, Employer Branding und/oder Social-Media-Recruiting eine Rolle.
Wie hängen Talent Management und HR zusammen?
Human Resources (HR) und Talent Management sind zwei eng miteinander verbundene Bereiche, die jedoch beide das Management von Mitarbeitenden im Unternehmen betreffen. Zusammen bilden sie ein wichtiges Fundament für den Unternehmenserfolg.
HR ist dabei verantwortlich für die Rekrutierung, Ausbildung und Förderung von Mitarbeitenden und befasst sich eher mit operativen Tätigkeiten sowie dem Tagesgeschäft.
Talent Management konzentriert sich hingegen verstärkt auf die Besetzung wichtiger Schlüsselpositionen in Unternehmen und zielt darauf ab, das Potenzial der Mitarbeitenden zu entwickeln und zu nutzen, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.
In der Praxis sieht das dann in vielen Unternehmen so aus: Die Personalabteilung sammelt wichtige Daten wie Leistungsanalysen und Feedbackgespräche, die das Talent Management Team zur Erkennung von Schulungsbedarf und Aufstellung von Nachfolgeplänen nutzen kann.
Durch eine enge Zusammenarbeit und Integration von Human Resources und Talent Management können Unternehmen ihre Mitarbeitenden so besser verstehen, ihr Potenzial voll ausschöpfen und dadurch den Geschäftserfolg fördern.
Was sind die Aufgaben des Talent Managements?
Das Talent Management hat sich die Lösung mehrerer Schlüsselprobleme des aktuellen Arbeitsmarktes zum Ziel gesetzt. Dazu gehören der Fachkräftemangel, die sich verändernden Fähigkeiten (Skill Gaps) sowie die veränderten Ansprüche der Millennials und Generation Z.
Talent Management spielt daher eine tragende Rolle, wenn es um die Gewinnung, Förderung und Bindung talentierter Mitarbeitenden geht. Einige der wichtigsten Aufgaben sind dabei:
1. Mitarbeitendensuche: Talent Management kann, je nach Unternehmen, auch für die Rekrutierung und Einstellung verantwortlich sein. Hierbei arbeitet es eng mit der HR-Abteilung zusammen, um den Bedarf an talentierten Nachwuchskräften zu ermitteln und passende Kandidat:innen zu finden.
2. Förderung und Entwicklung: Ebenso unterstützt Talent Management Angestellte bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung und bietet Schulungen sowie Workshops an. Dies hilft den Mitarbeitenden, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern und sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
3. Bindung: Talent Management arbeitet des Weiteren daran, Angestellten eine positive Arbeitsumgebung zu bieten, in der sie sich wertgeschätzt fühlen und langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Hierunter fallen unter anderen Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance-Optionen und Karriereentwicklungsmöglichkeiten.
4. Nachfolgeplanung: Auch die Planung von Nachfolgeszenarien für kritische Schlüsselpositionen fällt unter die Aufgaben des Talent Managements. Hierbei werden mögliche Nachfolgende identifiziert, gefördert und auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.
5. Überwachung und Evaluation: Eine weitere Aufgabe ist die Überwachung der Leistung einzelner Angestellten sowie das Evaluieren der Fortschritte. Dafür werden Daten wie Leistungsanalysen und Feedbackgespräche genutzt, um Schulungsbedarf zu erkennen und gezielt Fördermaßnahmen einzuleiten.
Die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Talent Management-Strategie
Eine Talent Management-Strategie ist ein wichtiger Aspekt des Personalmanagements eines jeden Unternehmens. Der Talent Management-Prozess bezieht sich dabei auf die Organisation und Verwaltung Ihrer Personalressourcen, von der Auswahl von Mitarbeitenden bis hin zur Motivation und Entlassung.
Doch wie lässt sich eine solche Strategie umsetzen? Hier sind die wichtigsten Schritte:
1. Analyse der Bedürfnisse
Bevor Sie mit der Gestaltung Ihrer Talent Management-Strategie beginnen, sollten Sie eine gründliche Analyse Ihrer Bedürfnisse durchführen. Dazu gehört es zu überprüfen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen Ihr Unternehmen benötigt, um seine Ziele zu erreichen und welche Mitarbeitenden dafür geeignet sind.
2. Definition der Ziele
Basierend auf der Bedürfnisanalyse sollten Sie im nächsten Schritt klare Ziele für Ihre Talent Management-Strategie festlegen. Dazu gehören etwa die Förderung von Karrieremöglichkeiten für Ihre Angestellten, die Steigerung der Motivation und Zufriedenheit im Team und die Verbesserung der Leistung.
3. Entwicklung von Maßnahmen
Um Ihre Ziele zu erreichen, sollten Sie eine Reihe von Maßnahmen entwickeln. Dazu gehören unter anderem Schulungen und Weiterbildungen, ein gutes Feedback-System und eine attraktive Vergütung.
4. Implementierung
Nach der Entwicklung von Maßnahmen ist es wichtig, diese auch umzusetzen. Dazu sollten Sie im nächsten Schritt ein Team oder eine Person bestimmen, die für die Umsetzung verantwortlich ist, und eine Timeline für die Umsetzung erstellen.
5. Überwachung und Anpassung
Damit Sie auch Ihre gesetzten Ziele erreichen, sollten Sie Ihre Talent Management-Strategie regelmäßig überprüfen und anpassen. So stellen Sie sicher, dass sie den Bedürfnissen des Unternehmens weiterhin gerecht wird. Hierfür ist es hilfreich, regelmäßig Feedback von Mitarbeitenden und Vorgesetzten einzuholen und zu sammeln sowie die Ergebnisse in die kontinuierliche Verbesserung des Talent Managements einfließen zu lassen.
Talent Management-Prozesse in der Praxis: So funktioniert’s!
1. Planung
Die Planungsphase besteht daraus, Ihren Talent Management-Prozess an den Gesamtzielen Ihres Unternehmens auszurichten und die bestehenden Mitarbeitenden zu evaluieren, um zu sehen, was zuverlässig funktioniert und wo Bedarf besteht.
2. Talente gewinnen und identifizieren
Je nachdem, ob Sie planen, intern oder extern Schlüsselpositionen zu besetzen, heißt es in Schritt 2:
Neue Talente anziehen – Externes Talent Management
Die Anziehung von Talenten bezieht sich auf die Art und Weise, wie Sie Talente für sich gewinnen und wie Sie sich als Arbeitgeber profilieren. Dazu zählt unter anderem die Schaffung von Zugangsmöglichkeiten sowie eine positive Bewerbungserfahrung für Kandidat:innen, auch wenn diese am Ende nicht eingestellt werden.
Recruiting und Onboarding sind dabei wichtige Aufgaben. Denn um qualifizierte Talente zu gewinnen, muss eine attraktive Arbeitgebermarke geschaffen werden, die aktiv Mitarbeitende fördert. Es reicht nicht mehr aus, nur Stellenanzeigen zu schalten, sondern es müssen ebenso innovative Methoden wie Active Sourcing und Social Recruiting genutzt werden. Potenzialanalyse und Eignungsdiagnostik unterstützen dabei den Auswahlprozess, während ein ausgefeilter Onboarding-Prozess hilft, neue Talente willkommen zu heißen und ins Team zu integrieren.
Talente identifizieren – Internes Talent Management
Der nächste Schritt im Talent-Management-Prozess ist die Identifikation von Talenten innerhalb des Unternehmens. Eine transparente Definition von diesen und von Nominierungskriterien sowie die Verwendung von Assessment-Instrumenten sind dabei essenziell, um Talente zu identifizieren. Aber auch eine unternehmensweite Datenbank zum Kompetenz- und Talentmanagement, Feedback von Vorgesetzten und Mitarbeitenden sowie die Berücksichtigung von Leistungsbewertungen und Karriereentwicklungspläne kann das Talent Management unterstützen.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Unternehmen das Potenzial seiner Angestellten vollständig erkennt und nutzen kann.
3. Entwicklung
Die Entwicklungsphase umfasst alle Maßnahmen, die das Wachstum von Talenten innerhalb des Unternehmens fördern. Hierbei geht es demnach um die Identifizierung von zukünftigen Rollen und den Ausbau der Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeitenden.
Nachdem das Talent also identifiziert wurde, ist es sinnvoll, eine individuelle Förderungsstrategie zu entwickeln, welche den Bedürfnissen und Zielen des einzelnen Teammitglieds entspricht. Das Skill- und Kompetenzmanagement dient dazu, detaillierte Fähigkeitsprofile der Mitarbeitenden zu erstellen und das beste Einsatzpotential zu identifizieren. Talente können so effektiv eingesetzt und entwickelt werden. Dies können Sie beispielsweise durch Schulungen, Mentoring-Programme oder sogar durch Job-Rotation erreichen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Talent Managements ist zudem die Schaffung einer Arbeitsumgebung, die Talente fördert und motiviert. Hierbei kann es deshalb hilfreich sein, flexible Arbeitszeiten, Remote-Arbeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance anzubieten. Ebenso sollte das Unternehmen eine offene Kommunikationskultur fördern, in der Mitarbeitende ihre Ideen und Meinungen frei äußern können.
Wichtig dabei ist jedoch, dass die Entwicklungsmaßnahmen eng mit den Geschäftszielen des Unternehmens verknüpft sind. So wird sichergestellt, dass Ihr Unternehmen auch langfristig von den Investitionen in die Talente profitiert.
Warum ist Mitarbeiterbindung so wichtig?
In der heutigen Arbeitswelt, in der Fachkräfte Mangelware sind, ist es wichtiger denn je, eine starke Mitarbeiterbindung aufzubauen und zu erhalten. Sie ist daher ein wichtiger Aspekt für jedes Unternehmen, unabhängig von Größe oder Branche.
Dies liegt daran, dass ein gutes Arbeitsumfeld, in dem sich die Mitarbeitenden geschätzt und wertgeschätzt fühlen, zu höherer Motivation, Produktivität und besseren Arbeitsergebnisse führt. Ebenso fördert es die Loyalität und den Zusammenhalt im Team, was wiederum zu einer positiven Reputation des Unternehmens beiträgt. Hinzu kommt, dass es darüber hinaus häufig auch kosteneffizienter ist, bestehende Mitarbeitende zu halten, anstatt ständig neue einzustellen und zu schulen.
Eine starke Mitarbeiterbindung entsteht dabei primär durch eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung. Dies schließt eine gerechte Bezahlung, angemessene Arbeitsbedingungen, die Möglichkeit, Fähigkeiten und Karrieremöglichkeiten zu entwickeln, sowie eine positive Arbeitsumgebung ein. Es ist daher wichtig, dass das Unternehmen auch ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeitenden hat und dass ihre Meinungen und Ideen ernst genommen werden.
Die Rolle der Digitalisierung im Talent Management
In den vergangenen Jahren hat sich das Talent Management stark verändert und auch die Digitalisierung hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Heutzutage ermöglichen Talent Management-Lösungen, die vielen Maßnahmen und Prozesse im Talent Management unter einen Hut zu bekommen.
Es ist unter anderem möglich, mehrere Talentpools zu erstellen und damit das Netzwerk an geeigneten Talenten zu erweitern. Die Talentpools lassen sich dabei einfach verwalten sowie mit Filtern durchsuchen und bei Bedarf mit dem Team und den Personalverantwortlichen teilen, um alle mit den nötigen Updates zu versorgen.
Aber auch die Erstellung von Entwicklungsplänen für Mitarbeitende wird durch Softwarelösungen vereinfacht. Die Pläne können dabei zum Beispiel Schulungen, Weiterbildungen und andere Entwicklungsmöglichkeiten umfassen, die den Mitarbeitenden helfen, ihr Potenzial zu entfalten.
Hinzu kommt, dass sich ebenso Feedbackprozesse vereinfachen lassen. Durch die Verwendung von Software können diese und weitere HR-Prozesse automatisiert und standardisiert werden. Das spart Zeit und Ressourcen und trägt dazu bei, dass Feedback effektiver gegeben wird.
Eine weitere wichtige Funktion von Talent-Management-Softwares ist die Überwachung der Performance. Dies umfasst die Überwachung von Zielen, Leistungsbeurteilungen und Feedbackprozessen. Eine solche Überwachung ist wichtig, um sicherzustellen, dass Mitarbeitende auf dem richtigen Weg bleiben und ihre Ziele erreichen.
Es lohnt sich also, eine Softwarelösung oder HR-Plattform wie die SAP Success Factors möglichst frühzeitig in den Prozess einzubinden, um die vielen Aufgaben des Talent Managements zu vereinfachen und zu optimieren.
Fazit: Talent Management spielt eine zentrale Rolle für langfristige Unternehmenserfolge
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine erfolgreiche Talent Management-Strategie ein kontinuierlicher Prozess ist, der sorgfältige Planung, Identifikation, Entwicklung und Förderung von Talenten sowie regelmäßige Überwachung erfordert.
Talent Management ist dabei von großer Bedeutung für Unternehmen, da es die
- Leistung verbessert,
- Wettbewerbsfähigkeit erhält,
- Innovation antreibt,
- produktive Teams bildet,
- Fluktuation reduziert,
- ein starkes Employer Branding fördert,
- andere Mitarbeitende motiviert und zum Wachstum verhilft und
- Ziele und Strategien mit den Stärken und Fähigkeiten der Mitarbeitenden in Einklang bringt.
Eine gute Talent-Management-Strategie, die schnelle Talentzuweisung, positive Employee Experience sowie ein strategisches HR-Team kombiniert, sind deshalb der Schlüssel zum Erfolg. Denn gute Talent-Management-Praktiken fördern die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden und helfen, dem War for Talents zu begegnen. Es ist daher die Aufgabe des Personalwesens, ein positives Arbeitsklima und eine Kultur zu schaffen, die das Wachstum und die Förderung von Talenten fördert.
Und auch, wenn eine erfolgreiche Talent-Management-Strategie Zeit, Energie und Engagement erfordert: Sie ist ein Investment, das sich lohnt.
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