In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns genauer mit dem Begriff der internen Personalbeschaffung, erklären die Unterschiede und zeigen auf, welche Vor- und Nachteile dieser Prozess mit sich bringt. Zudem geben wir Ihnen fünf Schritte an die Hand, mit deren Hilfe eine interne Personalbeschaffung erfolgreich umgesetzt werden kann.
Definition: Was versteht man unter interner Personalbeschaffung?
Interne Personalbeschaffung bezeichnet den Prozess, bei dem eine Organisation offene Stellen durch die Rekrutierung und Beförderung ihrer bereits bestehenden Mitarbeitenden besetzt. Anstatt also externe Talente einzustellen, werden interne Ressourcen genutzt, um vakante Positionen zu besetzen. Dies kann durch interne Stellenausschreibungen, Mitarbeiterempfehlungsprogramme oder gezielte Talententwicklung geschehen.
Welche Arten der internen Personalbeschaffung gibt es?
Bei der internen Personalbeschaffung wird zwischen zwei Arten unterschieden:
- Interne Personalbeschaffung mit Personalbewegung und
- Interne Personalbeschaffung ohne Personalbewegung
Interne Personalbeschaffung mit Personalbewegung
Unternehmen nutzen die interne Personalbeschaffung mit Personalbewegung, um vorhandene Mitarbeitende auf neue Positionen innerhalb des Unternehmens zu versetzen oder zu befördern.
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Interne Versetzungen oder Beförderungen
Interne Versetzungen oder Beförderungen basieren auf den Fähigkeiten, Erfahrungen und Leistungen der Mitarbeitenden. Dadurch können sie auf neue Positionen wechseln, die ihren Kompetenzen besser entsprechen oder ihnen mehr Verantwortung übertragen.
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Horizontale Versetzungen
Horizontale Versetzungen ermöglichen Mitarbeitenden einen Wechsel zu einer anderen Position innerhalb ihrer aktuellen Hierarchieebene. Dadurch können sie ihr Fachwissen erweitern und neue Kompetenzen erwerben, ohne dass eine formelle Beförderung stattfindet.
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Vertikale Versetzungen
Vertikale Versetzungen oder Beförderungen bieten Mitarbeitenden die Chance, innerhalb der Hierarchieebenen aufzusteigen und in höheren Positionen neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Dies fördert nicht nur ihre persönliche Entwicklung, sondern stärkt auch ihre Bindung an das Unternehmen.
Interne Personalbeschaffung ohne Personalbewegung
Die interne Personalbeschaffung ohne Personalbewegung erfolgt, indem Mitarbeitende in ihren aktuellen Positionen verbleiben, während die Organisation interne Prozesse zur Identifizierung und Auswahl von geeigneten Talenten für offene Stellen durchführt oder vorhandene Mitarbeitende in einzelnen Unternehmensbereichen kurzfristig länger einsetzt.
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Jobausschreibungen und interne Bewerbungen
Jobausschreibungen und interne Bewerbungen ermöglichen es Mitarbeitenden, sich aktiv für neue Positionen zu bewerben, die ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechen. Durch diese Offenheit im Bewerbungsprozess können talentierte Mitarbeitende ihr Potenzial entfalten und sich in neue Aufgabenbereiche einbringen.
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Talentmanagement und Nachfolgeplanung
Talentmanagement und Nachfolgeplanung helfen Unternehmen dabei, Talente frühzeitig innerhalb der Organisation zu identifizieren. Durch Fort- und Weiterbildungsprogramme, Coachings sowie On- und Off-the-Job-Maßnahmen können diese Talente gezielt entwickelt und auf zukünftige Schlüsselpositionen vorbereitet werden.
Durch gezielte Entwicklungsmöglichkeiten und individuelle Förderung können Mitarbeitende so langfristig an das Unternehmen gebunden werden und ihre Karriereziele innerhalb des Unternehmens erreichen.
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Kurzfristiger Personalbedarf
In Situationen mit kurzfristigem Personalbedarf ist es ratsam, mögliche Änderungen in der Urlaubsplanung mit den betroffenen Mitarbeitenden frühzeitig abzustimmen. Es kann jedoch vorkommen, dass ein vorübergehend verstärkter Einsatz der Mitarbeitenden erforderlich wird. In solchen Fällen können Mitarbeitende für einen begrenzten Zeitraum Überstunden ansammeln, die sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abbauen können.
Welche Vorteile und Nachteile hat interne Personalbeschaffung?
Bei der internen Personalbeschaffung entscheiden sich Unternehmen dafür, intern vorhandene Mitarbeitende für vakante Positionen einzusetzen. Dies bietet verschiedene Vorteile für Unternehmen, kann aber auch Nachteile mit sich bringen, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
Vorteile der internen Personalbeschaffung
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Kostenersparnis
Interne Stellenbesetzungen sind in der Regel kostengünstiger, da keine externen Recruiting-Aktivitäten wie Anzeigen, Bewerbungsgespräche oder Personalvermittlungen notwendig sind. Ebenso entfällt die Einarbeitungszeit des neuen Mitarbeitenden, da interne Besetzungen in der Regel bereits mit den Unternehmensstrukturen und -prozessen vertraut sind.
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Stärkere Mitarbeiterbindung
Durch die Vergabe von internen Aufstiegschancen im Rahmen der Personalentwicklung wird die Motivation der Mitarbeitenden gesteigert, da diese zur Kenntnis nehmen, dass Leistung und Engagement innerhalb des Unternehmens belohnt werden. Dies stärkt somit nicht nur die Bindung und die Zufriedenheit, sondern auch die Bereitschaft und Leistung der Mitarbeitenden.
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Schnellere Rekrutierung
Da Mitarbeitende bereits Teil des Unternehmens sind, kann die Besetzung von vakanten Stellen schneller erfolgen. Unternehmen können so flexibler auf Fluktuationen und Wechsel reagieren, den Verlust von Know-how durch fehlende Übergaben, Kapazitätsengpässe und Überlastungen ihrer Abteilungen durch Leerstellen vermeiden. Darüber hinaus entfällt der langwierige Bewerbungs- und Auswahlprozess, da die erforderlichen Qualifikationen und Fähigkeiten bereits vorhanden sind. Somit können interne Mitarbeitende in der Position schneller effektiv zum Unternehmenserfolg beitragen als externe Talente.
Nachteile der internen Personalbeschaffung
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Eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten
Die interne Personalbeschaffung führt zu einer begrenzten Anzahl an potenziellen Talenten, die über die erforderlichen Qualifikationen verfügen. Wenn kein passendes internes Talent gefunden wird, kann dies zu Qualitätsverlusten bei der Besetzung der Stelle führen. Umso relevanter ist deshalb oft ein durchdachtes Personalentwicklungskonzept, um bestehende Mitarbeitende gezielt zu fördern.
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Mangel an Innovation und frischem Know-how
Interne Besetzungen können dazu neigen, in ihren Denkmustern und Arbeitsabläufen festgefahren zu sein. Der Input und die frischen Ideen Externer können hingegen oft dazu beitragen, neue Perspektiven und Innovationen ins Unternehmen zu bringen.
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Risiko der Stagnation
Durch die ausschließliche interne Besetzung von Stellen kann die Vielfalt und Vielseitigkeit im Unternehmen gefährdet sein. Neue Impulse und Perspektiven von außen können fehlen, was zu einem Stillstand bei der Weiterentwicklung des Unternehmens führen kann.
5 Schritte für eine erfolgreiche interne Personalbeschaffung
Interne Personalbeschaffung bietet Ihnen als Unternehmen eine effiziente Möglichkeit, offene Stellen mit qualifizierten Mitarbeitenden aus den eigenen Reihen zu besetzen. Dabei gibt es fünf Schritte, die zu einem erfolgreichen internen Recruiting-Prozess führen können:
1. Bestandsanalyse der vorhandenen Mitarbeitenden
Beginnen Sie mit einer gründlichen Analyse der vorhandenen Mitarbeitenden, um festzustellen, ob potenzielle Talente mit den gesuchten Qualifikationen bereits im Unternehmen vorhanden sind.
2. Überzeugende Stellenausschreibungen
Erstellen Sie eine überzeugende Stellenausschreibung und kommunizieren Sie diese über interne Kommunikationskanäle an relevante Mitarbeitende, um das Interesse an der offenen Stelle zu wecken.
3. Bewertung der Bewerbungen und Gespräche mit Vorgesetzten
Bewerten Sie die eingehenden Bewerbungen sorgfältig und führen Sie Gespräche mit den Vorgesetzten, um zu klären, ob fehlende Kompetenzen durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen ausgeglichen werden können.
4. Prüfung der internen Wechselmöglichkeiten
Prüfen Sie, ob der potenzielle Wechsel eines Mitarbeitenden zur Besetzung einer Stelle führt und bewerten Sie den damit verbundenen Rekrutierungsaufwand im Vergleich zur externen Personalbeschaffung.
5. Berücksichtigung des Onboarding-Prozesses
Berücksichtigen Sie das Onboarding des internen Mitarbeitenden. Auch wenn dieser bereits mit der Unternehmenskultur vertraut ist, sind Onboarding-Gespräche mit der neuen Führungskraft wichtig, um einen reibungslosen Übergang zu garantieren.
Fazit: Unternehmen sollten auf interne und externe Personalbeschaffung setzen
Die interne Personalbeschaffung bietet zweifellos wertvolle Vorteile wie Kostenersparnis und eine gesteigerte Bindung von Mitarbeitenden an Ihr Unternehmen. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass interne personelle Ressourcen begrenzt sind. Daher ist es für Unternehmen ratsam, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, der auch externe Rekrutierungsmöglichkeiten einschließt.
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